In der Region zwischen Köln und Aachen hat der Braunkohletagebau deutliche Spuren hinterlassen. Manche von ihnen sind bis heute zu Naherholungs- und Freizeitregionen umgestaltet worden.
Eine dieser Regionen ist das Wald- und Seengebiet Ville zwischen den Städten Hürth, Brühl, Kerpen und Erftstadt im Rhein-Erftkreis westlich von Köln. Aus einem Braunkohlerevier des 19. und 20. Jahrhunderts wurde ein Naherholungsgebiet mit großen zusammenhängenden Waldflächen und rund 40 teils sehr unterschiedlich genutzten Seen.
Einige Gewässer sind heute Freizeitseen mit Campingplätzen, Freibädern oder Wasserskianlagen. Andere sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen und stellen wertvolle Biotope und Rückzugsgebiete für Vögel dar.
Das Gebiet der Ville wird durch unzählige breite und geschotterte Rad- und Wanderwege erschlossen und ist somit für viele Bewohner der umliegenden Städte ein auf die Schnelle erreichbares Gebiet für den kleinen Spaziergang oder die Radtour am Wochenende, für die schnelle Runde mit dem Hund oder die sportliche Laufrunde, zum Schwimmen oder zum Angeln. Die Ville bietet was das Herz begehrt und durch die Weitläufigkeit ist es auch in den Stoßzeiten nicht so, dass man sich zwingend über den Haufen rennt oder fährt.
Von den verschiedenen Parkplätzen am Rande des Wald- und Seengebietes kann man auf immer unterschiedlichen Routen die Region entdecken.
Vom Parkplatz Donatussee in der Nähe des Bahnhofs Erftstadt im Stadtteil Liblar zum Beispiel lässt sich recht einfach die kleine Seenkette aus Ober-, Mittel- und Untersee besuchen um die man auf einer circa einstündigen, gemütlichen Runde entdecken kann. Wer die Tour etwas länger gestalten möchte, kann vorher zunächst den Franziskussee besuchen, in dem auf zwei Inseln viele Vögel brüten. Unter anderem können hier auch Sturmmöwen beobachtet werden.
Startet man am Parkplatz zunächst in die andere Richtung kann man vom Silbersee zum Villenhofer Maar gelangen und von dort dann wieder an den Untersee und zurück zum Parkplatz. Diese kleine Tour hat dann rund 9 km, führt aber leider auch für ein paar hundert Meter an der "Phantasialand-Autobahn" A553 entlang - was nicht unbedingt so entspannend ist. Letztlich lassen sich vom Parkplatz Donatussee eine ganze Reihe Seen in unterschiedlichsten Varianten entdecken, so dass sich mit einer Karte oder App jeder nach seinem Wunsch und Fitnessstand seine Runde zusammenbasteln oder einfach drauf los spazieren kann. Insgesamt ist das Gebiet der Ville zwar für die Verhältnisse der umliegenden Landschaft leicht hügelig, aber die sportlichen Herausforderung in Form vieler Höhenmeter findet man hier nicht.
Eine andere Einstiegsmöglichkeit für die Ville ist der Parkplatz im Heider Bergsee. Von hier hat man die Möglichkeit den See, der unter anderem auch einen Campingplatz mit Strandbad und Möglichkeiten zum Schwimmen, Seglen und Stand-Up-Paddling bietet. Um den See, der gerade an den beiden schmalen Seearmen neben den Freizeitmöglichkeit auch tolle Natur bietet, führt ein gut ausgebauter Rundweg, auf dem eigentlich auch immer was los ist. Der Weg führt auf rund 5 km um den See. Beispielsweise am Übergang am Schluchtsee bietet sich dann auch theoretisch die Gelegenheit die Runde in Richtung der oben beschriebenen Seen zu erweitern. Das Restaurant am Campingplatz lädt dann nach beendetem Spaziergang zum Verweilen und einem Snack oder einem kühlen Getränk ein.
Hier ein paar Eindrücke von der Tour an den Silbersee und das Villenhofer Maar