Die Coronakrise hat jeden Restaurantbesuch zu etwas Besonderem gemacht. Und das Team von der Halle Tor 2 hat sich etwas überlegt, wie man der Besuchern ein besonderes Dinner anbieten kann. Der Abend in der Club- und Eventlocation im Girlitzweg war also gewissermaßen besonders².
Die Halle Tor 2 war mir bis vor Kurzem ausschließlich als Club ein Begriff. Auf die Dinner Tor 2-Events bin ich durch die Medien aufmerksam geworden. Das Konzept dahinter ist so kreativ wie einfach. In den ebenfalls zum Komplex der Halle Tor 2 gehörenden Eventlocation eröffnet man ein Pop-Up-Restaurant und bietet hier dann den Besuchern ein 3-Gänge-Menü in einem besonderen Industrial-Ambiente.
Durch wirklich geschickte Raum- und Lichtarrangements ist es den Machern des Konzepts auch wunderbar gelungen, dass die Halle eine sehr gemütliche und zwanglose Wohlfühlatmosphäre bot, die zum entspannten Verweilen einlud. Besonders gefallen hat mir, dass es durch die erzwungenen großen Tischabstände und die dezente Hintergrundmusik problemlos möglich war sich zu unterhalten ohne dabei schreien zu müssen. Das ist leider nicht mehr in allen Gastrokonzepten vorgesehen.
Die Menüfolge des Dinners wechseln die Veranstalter wöchentlich, so dass man als Besucher vorher bereits bei Instagram oder auf der Homepage nachschauen kann, was einen an diesem Abend erwartet beziehungsweise den Termin nach dem Wochenmenü auswählen kann. Die Tischreservierung muss bereits vorab über die Homepage erfolgen. Neben der Einhaltung der Hygienevorschriften bietet das für die Veranstalter natürlich eine gute Möglichkeit das benötigte Personal und die Lebensmittel sinnvoll zu planen.
Unser Dinner startete nach dem Gruß aus der Küche - einem orientalisch anmutenden Amuse Bouche - mit "Ziegenkäse aus Schäbbisch Gläbbisch". Beides war ein toller Auftakt in den Abend, besonders der Ziegenkäse mit Avokado schmeckte mir persönlich sehr gut - obwohl ich eigentlich gar kein Fan von Avokados bin. Zur Begleitung des Dinners sind pro Person drei Getränke inklusive. Neben den üblichen Bieren und Softdrinks kann auch aus drei alkoholfreien Cocktails gewählt werden. Den Virginia Wild Berry Mojito kann ich sehr empfehlen.
Es folgte der Hauptgang: Pommern-Rinderbraten mit Balsamico-Jus, Spitzpaprika und Triangoli. Und diese Kombination aus klassisch und mediterran war ebenfalls sehr lecker. Überrascht hat mich der Rinderbraten, der nicht - wie man es früher von Oma kannte - schon auseinanderfiel wenn die Gabel sich näherte (was ich im Übrigen auch sehr schätze), sondern rosa und saftig gebraten war und noch einen angenehmen Biss hatte.
Als vegetarische Alternative gab es zu den Triangoli ein Paprikaragout und Briochebrösel.
Der krönende Abschluss der Menüfolge bildete dann eine Crème Brûlée mit Marillensorbet und dazu ein - ebenfalls noch im Preis enthaltener - Kaffee. Hierzu kann ich nicht viel mehr sagen als: So muss ein Dessert sein. Super!
Das ist im Grunde auch das Fazit für den gesamten Abend. Ein perfektes Dinner.
Mit 116,25 EUR für 2 Personen ist der Abend sicherlich nicht billig aber seinen Preis wert. Man bekommt einen tollen Abend mit leckerem Essen in einer besonderen Location. Der aufmerksame, freundliche und unaufdringliche Service setzt das Sahnehäubchen auf ein tolles Gesamtpaket.