Irland zu erkunden stand schon länger auf der To Do-Liste. Da wir uns den Stress ersparen wollten jeden Tag die Unterkunft zu wechseln, haben wir uns vorab zwei Standorte an der Westküste ausgeguckt. Da wir bereits früh im Jahr nach Irland wollten sind wir nach Dublin geflogen - die kleineren Flughäfen im Westen werden ausschließlich im Sommer von Deutschland angeflogen. Das bedeutete auch: Mietwagen am Flughafen entgegennehmen und den ungewohnten Linksverkehr direkt auf der Stadtautobahn von Dublin erlernen. Als diese Herausforderung bewältigt war, konnte die Entdeckungsreise beginnen.
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Die ersten fünf Nächte unserer Reise verbrachten wir in Killarney direkt am berühmten Ring Of Kerry.
Killarney - gelegen im gleichnamigen Nationalpark - ist nach Dublin die Stadt oder besser das Städtchen mit den zweitmeisten Übernachtungen in Irland. Wir haben für unseren Aufenthalt das einfache B&B Cherrytree Hostel ausgewählt.
Killarney ist direkt am Ring of Kerry - einer Rundstraße auf einer Halbinsel - gelegen. Allerdings haben wir festgestellt, dass die etwas nördlicher gelegene Dingle-Halbinsel, die schönere ist. Auch weil sie noch nicht ganz so touristisch gestaltet ist.
Das namensgebende Städtchen Dingle mit den typischen bunten Häusern ist auf jeden Fall einen Stopp und Spaziergang wert. Kleine Läden laden zum Shoppen ein. Mir persönlich hat natürlich ein kleiner CD-Laden besonders gut gefallen. Von dort an waren dann The Pogues unsere Begleiter durch Irland. Auch in einem Töpferladen sind wir auf der Souvenirsuche fündig geworden.
Auch sonst bietet die Rundstraße viele tolle Möglichkeiten für Fotostopps und kurze Entdeckungsspaziergänge. Ein tolles Erlebnis - auch wenn die Straßen teilweise für unser großes Auto sehr schmal waren. Unsere Mietwagenfirma betrachtete aber wohl einen Nissan Qashqai als Mittelklassewagen. Interessant.
Neben den beiden Rundstraßen, die beide auch Teil des Wild Atlantic Ways sind, ist in der Region auch der Killarney National Park sehens- und erkundenswert. Eine faszinierende Landschaft mit Seen, Hügeln und einem Mittelgebirgszug im Hintergrund, auf dem zu unserer Reisezeite sogar Schnee lag - was auch für die Einheimischen um diese Jahreszeit nicht alltäglich ist.
Das Ross Castle war von unserer Unterkunft fußläufig zu erreichen und auch sonst waren viele sehenswerte Wander- und Spazierregionen bereits nach wenigen Fahrminuten erreicht. Auch das Städtchen Killarney selbst lädt zum Bummeln ein. Und abends kann man in den immer gut besuchten Pubs und Restaurants - in denen es auch fast immer Livemusik gibt - gut essen und ein leckeres irisches Bier genießen.
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Weiter ging es danach in Richtung Norden. Für die nächsten fünf Nächte hatten wir uns für Selbstversorgung entschieden und eine kleine gemütliche Ferienwohnung in Connemara gebucht.
Die Fahrt gen Norden war leider das erste Abenteuer, da uns Mietwagen leider kapitulierte und somit unterwegs - auf dem Besucherparkplatz der Cliffs of Moher - aus-getauscht werden musste. Aufhalten konnte uns das nur kurz. Wir nutzten die Wartezeit und besichtigten die namhaftesten - aber nicht höchsten - Klippen Irlands.
Es ist ein wenig schade, dass die Klippen inzwischen sehr mit touristischer Infrastruktur ausgebaut sind. Aber bei den Besucherströmen an dieser Sehenswürdigkeit ist es wohl nicht anders.
Dennoch bleiben die Klippen beeindruckend und wir konnten sie bei bestem Wetter und toller Fernsicht bewundern.
Unsere Unterkunft haben wir im Örtchen Renvyle gewählt, etwas abgelegen aber doch ein schöner Ausgangspunkt für die Erkundungen in die hügelige Landschaft mit vielen kleinen und großen Seen. Und ganz klischeehaft sind wir schon auf der Anreise in einen Schaf-Stau geraten. Man sollte auf Connemaras Landstraßen immer damit rechnen, dass plötzlich ein oder mehrere Tiere auf dem Weg auftauchen und diesen auch nicht unbedingt immer direkt freigeben.
Die vielen Seen und Hügel laden zu Spaziergängen ein und bieten eine Menge tolle Fotomotive. Ein besonderer Tipp ist der Connemara Nationalpark mit dem Diamond Hill, der dort über einem ausgeschilderten Rundweg erwandert werden kann und von dessen Gipfel man einen tollen 360°-Blick in die weite Landschaft hat und das berühmte Kylemore Abbey - das leider gerade renoviert wurde - von oben bewundern kann. Für die Wanderung ist festes Schuhwerk und für die letzten Meter nach oben eine gewisse Trittsicherheit unerlässlich.
Wenn man in der Gegend ist sollte man auf jeden Fall einen Tag in Galway einplanen. Das Zentrum der Stadt lädt zum Bummeln und die Cafés zum Verweilen ein. Straßenmusiker, bei denen das Zuhören lohnt, prägen das Stadtbild und viele kleinere und größere Geschäfte laden zum Stöbern und zum Kauf von Erinnerungsstücken ein. Egal ob nun Pullover oder andere Kleidungsstücke aus irischer Wolle, landestypische oder regionale Spezialitäten wie Whiskey oder klassische Souvenirs. Hier findet sich für jeden Geschmack etwas.
In der Nähe von Galway lohnt dann auch ein Abstecher zum Menlo Castle. Eine alte Burgruine am Ufer des Corrib Rivers, die inzwischen größtenteils vom Efeu überwuchtert und ein Nistplatz für viele Vögel ist.
Der Weg zu der Ruine ist etwas abenteuerlich, da man dafür quer über die eine oder andere Wiese laufen und über eine Begrenzungsmauer klettern muss. Aber der Weg lohnt sich.
Zum Schluss noch ein Essenstipp für den Tag in Galway: Leckere Pizzen gibt es bei den Dough Bros in der Middle Street.