Ischia

La Dolce Vita auf der Thermeninsel

Unser Reiseziel war die kleine italienische Insel Ischia, die im Golf von Neapel liegt und unter anderem für ihre Thermen bekannt ist. 
Ein bisschen hat die Insel eben aufgrund der vielen Thermalbäder und Wellnessangebot den Ruf der Senioreninsel. Aber trotzdem haben wir hier eine gute Mischung aus Entspannung und aktivem Entdeckungsurlaub gefunden.
Die nicht einmal 50 km² große Insel hat landschaftlich und in Flora und Fauna einiges zu bieten.

Als Ausgangspunkt für unsere Reisen hatten wir ein Hotel in der Nähe von Forio im Westen der Insel gewählt. Von hier haben wir dann die Insel erkundet.

Für ein Reiseziel in Europa ist die Anreise nach Ischia ehrlicherweise vergleichsweise beschwerlich. Nach dem zweistündigen Flug nach Neapel geht es zum Hafen und von dort mit der Fähre nach Ischia Porto und von dort dann mit dem Bus durch die teils engen Inselsträßchen bis ins Hotel. Mit allen Wartezeiten ziehen hier dann doch einige Stunden ins Land bis man seinen Zielort erreicht hat.
Ischia ist trotz der sehr übersichtlichen Größe landschaftlich sehr abwechslungsreich. Es gibt Strandbereiche an denen man im Sommer am und im Mittelmeer entspannen kann. Genauso hat die Insel steile Küstenabschnitte zu bieten und im Herzen der Insel gibt es ein Mini-Mittelgebirge. Der Monte Epomeo ist immerhin 789m hoch und somit höher als beispielsweise die Hohe Acht als höchster Punkt der Eifel.
Damit wird auch klar, dass man auf dieser kleinen Insel Aktivität und Entspannung sehr gut kombinieren kann.
Als Ausflugsziele bieten sich natürlich auch Neapel mit dem legendären Vesuv und die Nachbarinseln Capri und Procida 
an. Aber natürlich muss man hier immer die Dauern für die Schiffsüberfahrten hin und zurück mit einrechnen. Wir haben uns dagegen entschieden und uns auf Ischia beschränkt.

Bei den Entdeckungstouren auf Ischia sollte man bedenken, dass es auf der Insel zwar vereinzelte Mietwagenverleiher gibt, aber das Autofahren aufgrund der engen Sträßchen, der Parkplatzsituation in den Dörfern und der südländischen Interpretation des Straßenverkehrs eine Herausforderung ist. Alternativ lässt sich die Insel sehr gut mit den öffentlichen Bussen erschließen. Die Hauptlinie verkehrt in beide Richtungen auf der die Insel umrundenden Hauptstraße.
Für uns war das Städtchen Forio, an dessen Rand sich unser Hotel befand, der zentrale Urlaubsort. Das Ortsbild von Forio prägt vor allem der 1534 erbaute Torre Torone. Ansonsten lädt das Städchen zum Bummeln und Verweilen ein und bietet auch ein spannendes und regionentypisches kulinarisches Angebot. Die Souvenirläden des Städtchens und der ganzen Insel sind vor allem geprägt von den inseltypischen Zitrusfrüchten. Egal ob Bonbons, Kosmetika, Liköre oder als Muster auf diversen Textilien - Zitronen prägen das Bild der kleinen Läden. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Wallfahrtskirche Santa Maria del Soccorso, die oberhalb der Stadt auf einem Felsvorsprung direkt über der Küste thront.

Als Ausflugsziel bietet sich unter anderem die Inselhauptstadt Ischia an. Ein Abstecher an den Hafen und ein Bummel über die Via Roma mit vielen (leider oft sehr touristisch geprägten) Geschäften lohnen sich.  Aber das Highlight eines Ausflugs nach Ischia-Stadt ist die vorgelagerte Festung Castello Aragonese. Die Festung auf einer kleinen vulkanischen Felsinsel kann gegen ein Eintrittsgeld von rund 10 EUR besichtigt
werden.
Das Eintrittsgeld ist auf jeden Fall gut investiert. Das Castello bietet verschiedene historische Räume und Gebäude, die besichtigt werden können und in denen zum Teil auch Austellungen dargeboten werden.
Für einen Spaziergang durch die Festungsanlage sollte man sich also genügend Zeit lassen. Es gibt eine Menge zu entdecken insbesondere auch in den auf der Anlage angelegten Gärten, aus denen sich teilweise tolle Ausblicke auf die Insel bieten.
Wer auf Ischia ist sollte sich außerdem Zeit für ein wenig Entspannung nehmen und eine Therme besuchen. Wir waren direkt zu Saisonbeginn da und hatten Glück, dass der Parco Termale Giardini Poseidon - in der Nähe unseres Hotels direkt am Citara-Strand und mit einem tollen Ausblick auf den Punta Imperatore gelegen - während unseres Aufenthalts die Tore öffnete. Mit tollen Ausblicken entspannen und zwischendurch immer mal wieder in die unterschiedlich warmen Thermalwasser-Becken eintauchen ist sehr erholsam - aber auch nicht ganz unanstrengend für das Herz-Kreislauf-System.
In den Thermen auf Ischia herrscht übrigens Badekappenpflicht - unterhaltsame Erinnerungsfotos sind da garantiert.

Am letzten Tag unseres Aufenthalts auf der Mittelmeerinsel habe ich noch einen Spaziergang zum Leuchtturm am Punta Imperatore unternommen. An den Leuchtturm selbst kommt man leider nicht komplett ran. Und dennoch war der Weg hinauf auf die kleine Felshalbinsel lohnend. Oben angekommen konnte man auf dem Weg zum Leuchtturm eine faszinierende Flora und Fauna entdecken. Insbesondere die vielem Kakteen stechen hierbei ins Auge. Außerdem bietet dieser Steilküstenbereiche tolle Ausblicke auf den Citara-Strand und die gesamte Bucht. 
Auf dem Weg zurück in Richtung Forio lohnt es sich auf jeden Fall in der Bar Faro einen Stopp für ein Erfrischungsgetränk einzulegen. Wenn man Glück, dann sind die Früchte für die Limonade bei Ankunft in der Bar noch am Baum und der Gastgeber erntet und erzeugt die Limonade so frisch wie es nur geht.

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